Totholz ist einer der artenreichsten und wertvollsten Lebensräume in unserer Natur. Am Boden liegendes Totholz kann große Mengen Wasser speichern, wird von Tieren und Pilzen zu Humus umgewandelt und ist die Heimat unzähliger stark gefährdeter Pflanzen, Tiere und Pilze.
Etwa zwei Drittel der Artenvielfalt in unseren Wäldern lebt im oder vom Totholz. Durch Sicherungsmaßnahmen, Waldbewirtschattung und Ordnungsliebe ist dieses aber rückläufig geworden. Auch in der offenen Landschaft ist Totholz für die Artenvielfalt von herausragender Bedeutung.
Totholz ist nicht gleich Totholz - je nachdem, von welcher Baumart es stammt, ob es steht oder liegt, dick oder dünn ist, besonnt oder beschattet ist, wird es von ganz unterschiedlichen Bewohnern genutzt.
Fledermäuse besiedeln Spalten unter abblätternder Rinde oder leben in hohlen Bäumen. Der Weißrückenspecht baut seine Höhlen in alte Buchen, die - wenn sie sonnig stehen - auch vom streng geschützten Alpenbock besiedelt werden. In verlassenen Käfergängen im Holz legen Blattschneiderbienen ihre Nester an, die sie mit kreisrunden Blattstückchen auskleiden.
Die großen Holzbienen nagen ihre Nester selbst in morsches Holz. Sie fliegen an warmen Tagen oft schon im Spätwinter.
Leider wurde in den letzten Jahren durch das illegale Sammeln für Lagerfeuer viel Totholz zerstört.
Das Entzünden von Lagerfeuern ist streng verboten - es besteht erhebliche Waldbrandgefahr!