Auf mageren Naturwiesen und Weiden wachsen bis zu 70 Pflanzenarten pro Quadratmeter. Im oft gemähten Parkrasen sind es hingegen nur fünf bis sieben. Wiesen müssen regelmäßig aber nicht zu früh und nur ein oder zwei Mal pro Jahr gemäht werden, damit sie bunt und blütenreich bleiben. Auch regelmäßige schonende Beweidung mit Schafen oder Rindern fördert den Blütenreichtum.

Von Frühling bis Herbst bieten Naturwiesen und -weiden einer unglaublichen Vielfalt an Insekten und anderen Kleintieren Nahrung und Lebensraum. Wiesenpflanzen können winzig klein sein wie der Dreifinger-Steinbrech oder ziemlich groß, wie die Karden.

Sie können schon im zeitigen Frühjahr blühen, wie die Himmelschlüssel oder im Sommer bis in den Herbst, wie die Wiesen-Flockenblume. Schmetterlinge wie Schachbrettfalter, Ochsenauge und Kleines Wiesenvögelchen, deren Raupen an Gräsern fressen, saugen an den Blüten Nektar. Die perfekt getarnte Veränderliche Krabbenspinne kann Ihre Körperfarbe an die Blütenfarbe anpassen. Sie lauert in den Blüten auf Insekten.

Im Herbst vertrocknete Pflanzenstängel und Samenstände haben eine wichtige Funktion als Überwinterungs- und Nistplatz für Insekten. Sie sollen daher zum Teil bis in den nächsten Herbst stehen bleiben.