Den Mittelpunkt des Marktplatzes von Perchtoldsdorf bildet die barocke Pestsäule, die 1713/14 an Stelle des mittelalterlichen Prangers errichtet wurde. Anlass dazu war der schonende Verlauf der großen Pestepidemie des Jahres 1713, die Perchtoldsdorf im Gegensatz zu anderen Orten der Umgebung nur wenig geschädigt hatte. Die Frömmigkeit der Perchtoldsdorfer und die Spenden vieler Wiener machten die Errichtung der fast 12 Meter hohen Säule mit ihrem prächtigen Figurenschmuck möglich. Die Perchtoldsdorfer Säule, eigentlich eine "Dreifaltigkeitssäule", steht in ihrer Gestaltung in engem Zusammenhang mit der Pestsäule am Wiener Graben und wird daher auch mit dem berühmten österreichischen Barock-Baumeister und Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656 - 1723) in Zusammenhang gebracht.
Am südseitigen Sockelrelief befinden sich eine Darstellung der Pest sowie vier Engelstatuen, bei denen es sich um eigenhändige Werke des Künstlers handeln könnte. Die hohe korinthische Säule wird von der Hl. Dreifaltigkeit eingenommen. Die Begleitfiguren sind nicht mehr erhalten, auf der Steinbrüstung befinden sich acht Heiligenfiguren und kunstvolle schmiedeeiserne Laternen aus dem 19. Jahrhundert. Ihre reichhaltigen plastischen Darstellungen - 17 insgesamt teils lebensgroße Figuren sowie unzählige Ornamentdetails - machen sie nicht nur zu einem der meist bestaunten Perchtoldsdorfer Wahrzeichen, sondern zu einer der bedeutendsten Vertreterinnen ihres Typs in ganz Österreich.