Der Knappenhof in der Wiener Gasse 17 wurde auf dem Gelände eines seit 1380 nachweisbaren landesfürstlichen Lehenhofes in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Das kleine Barockschloss wird gerne als der schönste Profanbau Perchtoldsdorfs bezeichnet. Der Umbau zum Landsitz wurde vom Wiener Theater- und Opernunternehmer Wolfgang Haymerle von Haymthal (1672 - 1747) in Auftrag gegeben. Das Herzstück des reizvollen Innenhofes ist die von zwei kräftigen Atlanten gestützte Freitreppe. Aus der Entstehungszeit des Schlosses stammen auch die restaurierten mythologischen Figuren in der barocken Gartenanlage, dem heutigen Zellpark. Von 1787 bis 1848 bestand im Knappenhof – der Name stammt von der "Knappen-Straße", dem ursprünglichen Namen der Wiener Gasse – ein frühindustrieller Textilbetrieb, zunächst eine Flachs- und Wollspinnerei, und von 1795 an die erste Baumwolldruckerei Österreichs. Nach Schließung der Kattundruckerei im Jahre 1852 entstand eine Badeanstalt, das nach den Figuren an der Freitreppe benannte "Herkulesbad". Das Barockschloss befindet sich seit 1971 samt rekonstruierter barocker Parkanlage im Besitz der Marktgemeinde und wird heute als "Franz-Schmidt-Musikschule" genutzt, benannt nach dem in Perchtoldsdorf verstorbenen Komponisten der Spätromantik Franz Schmidt (1874 - 1939). Im Inneren des Gebäudes befinden sich die Unterrichtsräume, ein Konzertsaal und eine Ausstellung über Franz Schmidt, unter Verwendung der Originalmöbel aus seiner Perchtoldsdorfer Villa in der Lohnsteinstraße 4.