Um 1400 wurde das Perchtoldsdorfer Bürgerspital gestiftet und am Rande der mittelalterlichen Siedlung erbaut. Das Wohngebäude ist teilweise abgebrochen, sodass die ursprünglich im Bauverbund stehende Kapelle nunmehr ein frei stehender Bau an der Kreuzung zweier wichtiger Verkehrswege geworden ist.
Die Spitalskirche zur Hl. Dreifaltigkeit, ein gotischer Bau, wurde von der in Perchtoldsdorf residierenden Herzogin Beatrix von Zollern 1399 als zum Spital gehörige Kirche gegründet und 1406 - 1419 erbaut. Als Baumeister der Kirche wird der Steinmetz Peter von Perchtoldsdorf 1406 urkundlich erwähnt. Doch die Zeit spielte dem Bauwerk übel mit: In beiden Türkenkriegen verwüstet, in Brand gesteckt, unter Kaiser Joseph II. wie viele andere Sakralbauten geschlossen, diente es Napoleons Truppen eine Zeitlang sogar als Pferdestall. 1945 geriet die Kirche schließlich unter Artilleriebeschuss. Doch sie überstand alle Unbill und zeigt heute wieder ihre schlichte Schönheit.
Der einschiffige Bau wirkt von außen einfach und schmucklos und wird nur von einem dachreiterartigen Türmchen und hohen Maßwerkfenstern aufgelockert. Im Inneren überrascht ein schönes Gewölbe mit sternförmigen Rippen aus der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert. Bemerkenswert ist die zweiteilige Orgelempore mit gotischem Orgelfuss.
Nach einer Innenrestaurierung in den Jahren 1995 bis 1999, die auch die Sanierung des Daches umfasste, wurde die Instandsetzung der Außenfassade 2006 und 2007 in zwei Jahresetappen vorgenommen. Heute wird die Spitalskirche als multifunktionales Kultur- und Begegnungszentrum genutzt, an Sonn- und Feiertagen versammeln sich die Gläubigen um 18.00 Uhr zur Abendmessfeier.